Lebensgemeinschaft Irmendal Haus Buchholz.
Kleine heilpädagogisch-inklusive Familienwohngruppe mit 4 Plätzen
Die heilpädagogisch-inklusive Wohngruppe Irmendal in Dortmund Buchholz hat 4 Plätze für Kinder ab dem Alter von ca. 5 Jahren, die mittel- bis langfristig einer Unterbringung bedürfen. In dieser Wohngruppe hat Frau Folgmann-Chalk mit ihrer Tochter (geb. 2005) ihren Lebensmittelpunkt. Sie ist Heilpädagogin und Kinder- und Jugendtherapeutin A.V. und ist die Pädagogische Leitung des Trägers Kinder auf GutenGrund KiGu GmbH.
Gemeinsam mit den aufgenommenen Kindern gestaltet sie zusammen mit ihren Kolleginnen seit 2006 den Alltag. Der familiäre Rahmen fließt mit den fachlichen Kompetenzen zusammen, sodass die Kinder ein stabiles Zuhause erfahren und mit ihren Stärken und Schwächen so angenommen werden können, wie sie sind.
Die Wohngruppe liegt auf einem Hügel in einem waldreichen Gebiet in Dortmund. Das Haus verfügt über einen wunderbaren Garten in dem die Kinder sich geschützt entwickeln können. Überwiegend an der frischen Luft draußen erleben sich die Kinder im Tun.
Personelle Ressourcen / Vertretung im Krankheitsfall
Zwei Vollzeitkräfte (Erzeiher/innen und /oder Heilpädagogen/ -pädagoginnen) und eine Pädagogin in Ausbildung als Teilzeitkraft betreuen die Kinder in ihrem Zuhause. Sie verbringen gemeinsam den Ablauf des Tages, pflegen Elternkontakte der aufgenommenen Kinder, kümmern sich um schulische Belange und Freizeitaktivitäten.
Gemeinsam mit Frau Folgmann-Chalk als innenwohnenden Fachkraft ( 0,25 Stelle) werden die Kontakte zu den Jugendämtern und Vormündern gehalten und HPG`s abgehalten. Die Mitarbeiter übernehmen die Hauptverantwortung der Lebensgemeinschaft bei Krankheit und Urlaub.
Im Notfall kann bei Betreuungsengpässen auch auf Mitarbeiter des Trägers zurückgegriffen werden. Diese sind den Kindern durch trägerübergreifende Aktivitäten bereits bekannt.
Unser Betreuungsschlüssel: 1 : 1,42
Einzelförderung
Durch unsere internen Fachkräfte können wir folgende heilpädagogischen Förderungen anbieten:
• Künstlerisches Arbeiten wie Malen und Plastizieren,
• Spieltherapie
• Bewegungsübungen zur Integration der persistierenden Reflexe
Nach ärztlich-therapeutischer Verordnung können wir durch Kollegen, die mit uns zusammenarbeiten auch Gesangstherapie und Heileurhythmie anbieten.
Alle Stunden werden in unseren Räumlichkeiten angeboten und in den Alltag integriert. Während der Einzelförderung übernimmt ein weiterer Mitarbeiter die Gruppe.
Zielgruppe
Die Gruppe nimmt Kinder mit folgenden Schwerpunkten:
•Bindungs- und Beziehungsstörungen
•Entwicklungsverzögerungen
•Wahrnehmungsstörungen
•Verhaltensauffälligkeiten
•Lernbehinderungen
•Traumata
•Seelische und geistige Behinderungen
Rechtsgrundlage
§§ 34, 35a und 41 SGB VIII
Ziele
•Aufbau der Bindungs- und Empathiefähigkeit
•Körperliche und seelische Nachreifung
•Ausbildung der Sinne
•Abbau von Ängsten
•Selbstbewusstsein
•Erweiterung von sozialen Kompetenzen
•Steigerung der Kommunikationsfähigkeit, Ausdrucksmöglichkeiten
•Entwickeln lebenspraktischer Fähigkeiten
Pädagogische Schwerpunkte
Bindung
Besonders in den ersten Lebensjahren zeigen sich bei den Kindern oftmals große Einschnitte in der Bindungssicherheit. In der kleinen und betreuungsintensiven Gruppe wird vorrangig auf Beziehungsangebote geachtet, die ein Nachreifen der Bindungsfähigkeit ermöglichen sollen. Die emotionale Stabilität ist eine wichtige Basis für das Selbstbewusstsein, Beziehungen, Lernen und vieles mehr.
Wahrnehmung
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Wahrnehmung. Frühe Störungen der Entwicklung beeinträchtigen die Sinnesempfindungen und ankommende Reize werden verzerrt aufgenommen. Veränderung in Muskeltonus und Atmung, Über- oder Unteraktivität, Stressanzeichen, Fehleinschätzung der Umwelt usw. sind deutliche Anzeichen dafür. Hier versuchen wir über gezielte Reizangebote diese zu regulieren und über heilpädagogische Angebote die Sinne zu pflegen, da sie das Tor zur Außenwelt sind.
Freude
Bei allen Schicksalsschlägen, die die Kinder schon erlebt haben, bei allen Schwierigkeiten, die im Alltag auftreten, schaffen wir eine freundliche Atmosphäre, die durch Freude am Tun begleitet wird.
Diese Schwerpunkte werden in einen rhythmischen Alltag eingebettet.
Wir begleiten viele Tagesabläufe mit Liedern, wir spielen und musizieren gerne. Malen, Basteln, Werken und viele andere Dinge, in denen die Kinder sich und verschiedene Materialienkennenlernen. Draußen, wie drinnen werden die Sinne gepflegt und das Selbstbewusstsein gefördert. Im Abendritual, in einer liebensvollen Atmosphäre, werden die Kinder mit einer Geschichte zu Bett gebracht.
Zu starke Reize halten wir in der Anfangszeit zurück. Ein überschaubares Umfeld und Geborgenheit möchten wir in der Gruppe bieten, damit eine vertrauensvolle Basis entstehen kann und den Kindern Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und ein soziales Miteinander ermöglicht werden kann.
Es besteht eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Häusern Irmendal Haus Buchholz und Irmendal Haus Wellighofen. Es werden gemeinsame Feste gefeiert oder Aktivitäten zusammen gestaltet. Der Garten in Buchholz steht den Kindern in Wellinghofen ebenfalls zu Verfügung. Durch die großzügigen Räumlichkeiten und der guten Personellen Besetzung besteht die Möglichkeit Kinder aus anderen Gruppen bei sich zeitweise aufzunehmen (z.B. als Feriengast, in Krisen oder als Besucherkinder, da sich Freundschaften gebildet haben.)
Elternarbeit
Wir bieten individuelle Elternarbeit an:
• Telefonkontakte zwischen den Betreuern und den Eltern
• Telefonkontakte begleitet oder unbegleitet zwischen Eltern und Kinder
• Begleitete, wie unbegleitete Besuchskontakte
• Elterngespräche als Vor- oder Nachbereitung zu den Treffen
• Begleitung der Besuche von externen Terminen (Schule, Arzt, Amt usw.)
Die Kontakte gestalten sich inhaltlich unterschiedlich in Bezug auf die Art und Weise der Unterbringung. Lebt das Kind langfristig in der Wohngruppe liegt der Schwerpunkt in der Zusammenarbeit darin, dass positive Begegnungen das Kind stärken sollen. Dem Kind wird Hilfestelung gegeben zu Fragen über seine Herkunft und seiner Biographie.
Bei Kindern, die in der Rückführung stehen, liegt der Schwerpunkt der Begegnungen darin, dass den Eltern im Laufe der Zeit immer mehr Erziehungsverantwortung übertragen wird. Hier geht es nicht darum positive Erfahrungen zu machen, sondern auch mal Krisen in Begleitung zu bewältigen.
Durch die Unterstützung und Förderung von Kontakten des Kindes zur Herkunftsfamilie und die individuelle Einbeziehung der Eltern wird die Möglichkeit offen gehalten, dass das Kind bzw. die/ der Heranwachsende in die Herkunftsfamilie zurückkehren kann, wenn die Probleme, die zur Unterbringung geführt haben, hinreichend gelöst werden konnten.
Der Herkunftsfamilie treten wir mit Wertschätzung gegenüber und beziehen diese individuell in den Erziehungsprozess mit ein.