Lebensgemeinschaft Irmendal Haus Wellinghofen.
Kleine heilpädagogisch-inklusive Familienwohngruppe mit 5 Plätzen
Die heilpädagogisch-inklusive Wohngruppe Irmendal in Dortmund Wellinghofen hat 5 Plätze für Kinder ab dem Alter von ca. 3 Jahren, die mittel- bis langfristig einer Unterbringung bedürfen. Geleitet wir die heilpädagogische Wohngruppe durch eine der Gruppe über viele Jahre verbundene Fachkraft. Sie ist staatlich anerkannte Heilpädagogin und langjährig mit der Waldorfpädagogik verbunden. Sie hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit der Traumapädagogik auseinandergesetzt.
Das Herz der Wohngruppe ist die innenwohnende Erzieherin. Sie bietet den Kindern ein warmherziges Zuhause. Darüber hinaus sind in der Gruppe eine weitere Vollzeitkraft und zwei Teilzeitkräften beschäftigt.
Fester Bestandteil der Wochenstruktur sind die heilpädagogischen Fördereinheiten. Sie werden spielerisch in den Alltag eingeflochten. Die Nähe zu dem Ortskern bietet Möglichkeit die Verselbständigung der Kinder gut zu begleiten. Es besteht eine enge Bindung zu der Lebensgemeinschaft Irmendal in Buchholz durch gemeinsame Aktivitäten, Feste und die Erlebnispädagogik im Sauerland.
Die innewohnende Pädagogin bietet die Stabilität und Sicherheit für die aufgenommenen Kinder. Die persönlichen Stärken ihrer fachlichen Kompetenz liegen im praktischen Tun mit den Kindern.
Personelle Ressourcen / Vertretung im Krankheitsfall
Die Leitung der Wohngruppe Irmendal Haus Wellinghofen ist mit einer halben Stellen überwiegend mit dem organisatorischen Bereich, Berichtswesen, Kontakte zu den Jugendämtern und der Heilpädagogik betraut (Förderpläne, Einheiten, Kinderbesprechungen). Die innenwohnende Erzieherin hat eine volle Stelle und steht den Kindern sehr nah. Sie sorgt für die Mahlzeiten, die Freizeitgestaltung, begleitet die Kinder auch zu den Elternkontakten und bringt die Kinder liebevoll zu Bett.
Die zweite Vollzeitfachkraft unterstützt den guten Tagesablauf, begleitet die Hausaufgabenbetreuung, hält Kontakt zu den Lehrern, besucht Elternabende, begleitet Arzttermine wie auch gerne Bekleidungseinkäufe. Elternkontakte, Kontakte zu Jugendämtern und Vormündern werden ebenfalls wahrgenommen.
Desweiteren stehen der Gruppe zur Unterstützung zwei Teilzeitkräfte und eine Hauswirtschaftskraft zur Verfügung. Diese gewährleisten einerseits die Entlastung und Freizeit für die innenwohnende Erzieherin und übernehmen die Stellvertretung bei Krankheit und Urlaub. Sie ermöglichen andererseitsin der Doppelbesetzung die Umsetzung der differenzierten Angebotsmöglichkeiten und Einzelförderung. Im Notfall kann bei Betreuungsengpässen durch Krankheitshäufung neben Urlaubsphasen auch auf Mitarbeiter des Trägers zurückgegriffen werden. Diese sind den Kindern durch trägerübergreifende Aktivitäten bereits bekannt.
Unser Betreuungsschlüssel: 1 : 1,42
Einzelförderung
Durch unsere internen Fachkräfte können wir folgende heilpädagogischen Förderungen anbieten:
Künstlerisches Arbeiten wie Malen und Plastizieren,
Spieltherapie
Bewegungsübungen zur Integration der persistierenden Reflexe
Nach ärztlich-therapeutischer Verordnung können wir durch Kollegen, die mit uns zusammenarbeiten auch Gesangstherapie und Heileurhythmie anbieten. Alle Stunden werden in unseren Räumlichkeiten angeboten und in den Alltag integriert. Während der Einzelförderung übernimmt ein weiterer Mitarbeiter die Gruppe.
Zielgruppe
Die Gruppe nimmt Kinder mit folgenden Schwerpunkten:
•Bindungs- und Beziehungsstörungen
•Entwicklungsverzögerungen
•Wahrnehmungsstörungen
•Verhaltensauffälligkeiten
•Lernbehinderungen
•Traumata
•Seelische und geistige Behinderungen
Rechtsgrundlage
§§ 34, 35a und 41 SGB VIII
Ziele
•Aufbau der Bindungs- und Empathiefähigkeit
•Körperliche und seelische Nachreifung
•Ausbildung der Sinne
•Abbau von Ängsten
•Selbstbewusstsein
•Erweiterung von sozialen Kompetenzen
•Steigerung der Kommunikationsfähigkeit, Ausdrucksmöglichkeiten
•Entwickeln lebenspraktischer Fähigkeiten
Pädagogische Schwerpunkte
Bindung
Besonders in den ersten Lebensjahren zeigen sich bei den Kindern oftmals große Einschnitte in der Bindungssicherheit. In der kleinen und betreuungsintensiven Gruppe wird vorrangig auf Beziehungsangebote geachtet, die ein Nachreifen der Bindungsfähigkeit ermöglichen sollen. Die emotionale Stabilität ist eine wichtige Basis für das Selbstbewusstsein, Beziehungen, Lernen und vieles mehr.
Wahrnehmung
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Wahrnehmung. Frühe Störungen der Entwicklung beeinträchtigen die Sinnesempfindungen und ankommende Reize werden verzerrt aufgenommen. Veränderung in Muskeltonus und Atmung, Über- oder Unteraktivität, Stressanzeichen, Fehleinschätzung der Umwelt usw. sind deutliche Anzeichen dafür. Hier versuchen wir über gezielte Reizangebote diese zu regulieren und über heilpädagogische Angebote die Sinne zu pflegen, da sie das Tor zur Außenwelt sind.
Freude
Bei allen Schicksalsschlägen, die die Kinder schon erlebt haben, bei allen Schwierigkeiten, die im Alltag auftreten, schaffen wir eine freundliche Atmosphäre, die durch Freude am Tun begleitet wird.
Diese Schwerpunkte werden in einen rhythmischen Alltag eingebettet.
Wir begleiten viele Tagesabläufe mit Liedern, wir spielen und musizieren gerne. Malen, Basteln, Werken und viele andere Dinge, in denen die Kinder sich und verschiedene Materialienkennenlernen. Draußen, wie drinnen werden die Sinne gepflegt und das Selbstbewusstsein gefördert. Im Abendritual, in einer liebensvollen Atmosphäre, werden die Kinder mit einer Geschichte zu Bett gebracht.
Zu starke Reize halten wir in der Anfangszeit zurück. Ein überschaubares Umfeld und Geborgenheit möchten wir in der Gruppe bieten, damit eine vertrauensvolle Basis entstehen kann und den Kindern Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und ein soziales Miteinander ermöglicht werden kann.
Es besteht eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Häusern Irmendal Haus Buchholz und Irmendal Haus Wellighofen. Es werden gemeinsame Feste gefeiert oder Aktivitäten zusammen gestaltet. Der Garten in Buchholz steht den Kindern in Wellinghofen ebenfalls zu Verfügung. Durch die großzügigen Räumlichkeiten und der guten Personellen Besetzung besteht die Möglichkeit Kinder aus anderen Gruppen bei sich zeitweise aufzunehmen (z.B. als Feriengast, in Krisen oder als Besucherkinder, da sich Freundschaften gebildet haben.)
Elternarbeit
Wir bieten individuelle Elternarbeit an:
• Telefonkontakte zwischen den Betreuern und den Eltern
• Telefonkontakte begleitet oder unbegleitet zwischen Eltern und Kinder
• Begleitete, wie unbegleitete Besuchskontakte
• Elterngespräche als Vor- oder Nachbereitung zu den Treffen
• Begleitung der Besuche von externen Terminen (Schule, Arzt, Amt usw.)
Die Kontakte gestalten sich inhaltlich unterschiedlich in Bezug auf die Art und Weise der Unterbringung. Lebt das Kind langfristig in der Wohngruppe liegt der Schwerpunkt in der Zusammenarbeit darin, dass positive Begegnungen das Kind stärken sollen. Dem Kind wird Hilfestelung gegeben zu Fragen über seine Herkunft und seiner Biographie.
Bei Kindern, die in der Rückführung stehen, liegt der Schwerpunkt der Begegnungen darin, dass den Eltern im Laufe der Zeit immer mehr Erziehungsverantwortung übertragen wird. Hier geht es nicht darum positive Erfahrungen zu machen, sondern auch mal Krisen in Begleitung zu bewältigen.
Durch die Unterstützung und Förderung von Kontakten des Kindes zur Herkunftsfamilie und die individuelle Einbeziehung der Eltern wird die Möglichkeit offen gehalten, dass das Kind bzw. die/ der Heranwachsende in die Herkunftsfamilie zurückkehren kann, wenn die Probleme, die zur Unterbringung geführt haben, hinreichend gelöst werden konnten.
Der Herkunftsfamilie treten wir mit Wertschätzung gegenüber und beziehen diese individuell in den Erziehungsprozess mit ein.